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Heiner Lobenberg: Der Castillon von Stephan Graf Neipperg. Die Appellation hatte in den letzten zehn Jahren eine atemberaubende Karriere. So auch Stephan Neipperg mit seinem d'Aiguilhe. Castillon hat sich zum direkten Verfolger von Saint-Emilion gemausert. Und das zu Recht. Überwiegend Kalksteinuntergrund, Merlot-basierte Weine. In 2020 mit einer intensiv von Himbeere und Walderdbeere geprägten Nase. Helle Lakritze, fein und doch aromatisch dicht. Im Mund ziemlich viel Druck, aber positiver Druck. Viel schwarze Kirsche, auch hier würzige schwarze Himbeere, etwas Cassis, Brombeere und Zwetschge. Druckvoll und lang. Relativ stramm extrahiert, aber er liegt gerade noch an einer guten Kante. Auch der Holzeinsatz passt. Hohe Intensität. Schon ein bisschen ein Blockbuster von Castillon. Nicht ganz die Feinheit von Domaine de L'A, ganz zu schweigen von Clos Louie, aber sich durchaus einreihend, wo er preislich auch liegt. Das ist ein eindrucksvoller, intensiver Wein, mit Spannung, butterweichen, wenngleich massiven Tanninen und einer mineralischen, würzigen Abschlussnote. Durchaus in der Klasse von 2018 sich bewegend. Ob er 2019 ganz erreicht, wage