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Clos Manou 2013/16
Land / Region: Frankreich / Bordeaux
Traubensorte/n: 38% Merlot, 52% Cabernet Sauvignon, 5% Cabernet Franc, 5% Petit Verdot
Trinktemperatur: 14-16ºC
Degustationsnotiz
Dieses kleine Weingut liegt im äussersten Norden des gesamten Médoc-Gebiets, weit nördlich von Saint Estèphe. Der Nachbar ist Château Haut-Maurac. Clos Manou wird vom Besitzer Stéphane Dief persönlich bearbeitet. Zwar in einer nicht zertifizierten, aber extrem biologischen Weinbergsbearbeitung mit winzigen Erträgen, Dichtpflanzung (über 10’000 Stöcke pro Hektar). Ertrag pro Pflanze unter 500 Gramm, winzige Träubchen, sehr tief und nahe am Stamm. Wenn man die wahnsinnige Arbeit von Stéphane im Keller sieht, wird einem schwindelig. Er hat spezielle Rütteltische zur Entrappung, inzwischen sogar optische Nachsortierung der Trauben. Die Gärung erfolgt in Beton und Holz, Ausbau zum Teil auch in Betonamphoren. Hier wird nichts unversucht gelassen. Stéphane ist ein echter Qualitäts-Fanatiker. Wäre hier nicht Haut-Médoc, sondern Pauillac, wären seine Weine - zusammen mit Pontet-Canet - immer im 100-Franken-Bereich. Das ist seit vielen, vielen Jahren grosses Kino und wird aufgrund der Randlage und zahlreicher Etikettentrinker total unterbewertet. Clos Manou kann man seit den Jahren 09, 10 und vielleicht schon ab 05 nicht mehr mit den normalen Vergleichsmassstäben des Médoc und Haut-Médoc werten. Wer schon mal auf dem Château war, wer gesehen hat, wie in dieser Dichtbepflanzung mit den winzigsten Erträgen pro Stock einfach diese extrem feinen Finessenweine gewonnen werden, die gleichzeitig diese irre Spannung aufweisen, der nimmt Abschied von der Klassifikation von Bordeaux.
Max Gerstl: Das ist ein ganz grosser Wein, ohne Wenn und Aber. Was da aus dem Glas strahlt, ist grosse Klasse, sagenhaft tiefgründig, irre komplex, eine grosse, sehr edle Persönlichkeit. Der rivalisiert in jeder Hinsicht mit den ganz grossen Weinen von Bordeaux. Dieses schlanke Kraftbündel vibriert förmlich, da ist gewaltig Energie drin und Spannung ohne Ende, das Faszinierendste ist seine Leichtigkeit bei enormer Dichte und Fülle. Was Stéphane Dief und seine Equipe im Norden des Médoc leisten, ist beeindruckend. Der fanatische Winzer kennt natürlich jeden Rebberg der Region, und wenn irgendwo ein überragender zu kaufen ist, schlägt er zu und verkauft dafür einen schwächeren. So verfügt das Weingut über genauso gute Terroirs wie die absoluten Top-Châteaux. In Sachen akribischer Arbeit ist Dief sowieso auf Augenhöhe mit diesen.
Pirmin Bilger: Am Gaumen pure, hochreife Kirschfrucht und Blaubeere, vermischt mit einer schon fast elektrisierenden Frische. Die Gerbstoffe butterzart und genial feinkörnig. Was für eine strahlende Eleganz, die diese Kraft mit tänzerischer Leichtigkeit über den Gaumen trägt. Wiederum eine grandiose Meisterleistung.