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Château Tour St. Christoph 2016
Château Tour St. Christoph
Mise au Château
Grand Cru classé
Lobenberg: Tour Saint Christophe umfasst 20 Hektar in der allerbesten Lage vom neuen Saint Emilion. Es liegt direkt vis-à-vis von Barde-Haut und gilt unter Insidern mit seiner Exposition und Kalksteinterrassen als das zurzeit angesagteste Terroir St Emilions. Dahinter kommt dann noch Pressac, der seit 2010 auch genial performt. Jeder spricht von diesem Château Tour Saint Christophe, weil es einfach perfekt liegt, und weil der asiatische Investor Peter Kwok hier nun überhaupt keine Kosten gescheut hat, um mit seinem Team um Jean Christophe Meyrou und Jerome Aguirre einfach alles dafür zu tun, dass er an der Spitze der Appellation landet. Und das für wirklich kleines Geld für uns Konsumenten. JC und Jerome sind die früheren Weinmacher von Château le Gay und Château la Violette, die er engagiert hat um seine Projekte zu leiten. Der auf Terrassen angelegte Weinberg hat mittlerweile knapp unter 20 Hektar, weil inzwischen wieder alles bestockt ist, die Terrassen wiederhergestellt wurden. Die Hälfte wächst auf Terrassen, alles liegt um das Weingut herum. Nur das beste Terroir wird für den Erstwein verwendet. 80% Merlot, 20% Cabernet Franc. Der pH-Wert ist für dieses Terroir unheimlich hoch mit 3,7. Ein extremer Wert, denn sonst nur Tertre Roteboeuf erreicht. Der Ertrag in 2016 lag knapp unter 40 Hektoliter pro Hektar. 40% neues Barrique, 40% erstjährige Belegung, 20% zweitjährige Belegung. Die Fermentation geschieht in Barriques, die sogenannte „Vinification Integrale“. Es wird fast alles komplett entrappt, nur eine kleine Menge wird mit hinterher zugeführten, reifen Rappen vergoren. Wie ich schon erwähnte bewegen wir uns überwiegend auf Kalkstein. Die Südexposition der Terrassen führt zur absoluten Vollreife. Gerade in 2016, wo man warten konnte so lange man wollte. Die Lese fand zwischen dem 05. Oktober und dem 20. Oktober statt. Der Schlüssel des Jahrganges war die Lehmauflage auf dem Kalkstein, ausreichend Wasser, und deswegen hat hier die Photosynthese nie ganz aufgehört. Es gab immer ein bisschen Wasserversorgung und der Septemberregen hat gereicht, um das Ganze wieder richtig in Gang zu bringen. Dann konnte man lange zuwarten, und wie schon gesagt, wurde auf Tour Saint Christophe für dieses Jahr relativ spät geerntet. Das erstaunliche bei diesem 2016 ist diese eigentlich an Pomerol erinnernde Nase. Sie ist eigentlich viel zu fein, viel zu sehr von der schwarzen Kirsche geprägt für einen Saint Emilion. Es fehlen Cassis und Brombeere. Es ist so ätherisch, so schick, so unglaublich köstlich und delikat, dass man blind niemals an Saint Emilion gedacht hätte, sondern im Pomerol gelandet wäre. Ganz feine Frische unter der schwarzen Kirsche und reifen Pflaume. Auch hier ein bisschen Aprikose, Orange und auch Minze. Erst im Mund kommt dann auch der Grip der Cabernet Franc. Hier kommt sehr konzentrierte, eingekochte, rote Himbeere mit viel, viel Druck. Aber auch hier fehlt die Saint Emilion typische Blaubeere und Brombeere wieder. Wir sind bei Himbeere, schwarzer, eingekochter Kirsche. Ungeheuer dicht, aber so delikat und fein. Das Tannin ist intensiv und total geschliffen. Ich will nicht sagen, dass es butterweich ist, es hat durchaus schon Struktur, aber eben keine Härte, keinen grünen Touch, sondern volle Reife. Und das Ganze endet in einem wunderschönen, langgezogenen Finale mit einer feinen Salzspur auf der Zunge. Mit etwas roter Kirsche die dazu kommt. Das macht unglaublich Freude. Der Wein ist trinkig und so süffig. Es macht Spaß. Und doch erkennt man schon in der Fassprobe, dass es ein Wein für Jahrzehnte ist. 2015 war schon ein Projekt, wo man dachte: Wie kann das aus dem Stand so gut werden? Wie können diese Weinmacher aus diesen alten Reben so etwas Tolles komponieren. 2016 ist nochmals höher und ich denke, wir müssen lange warten, bis wir wieder so einen Jahrgang in Bordeaux sehen können. Die Wetterkonditionen müssen wirklich perfekt sein. Dies war in 2016 ohne jede Frage in Summe trotz der Kapriolen im Frühjahr und Sommer der Fall. Die kühlen Sommernächte machte den Erfolg. Das ist superber Stoff. Ich bewerte es sogar leicht höher als letztes Jahr. Das ist sicherlich eines der Superschnäppchen des Jahrganges. 97-98+/100